Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht— und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami.
»Trödele nicht so, Michelle«, sagte Renate Schiller lächelnd zu dem kleinen blonden Mädchen. »Wir wollen doch nicht zu spät in den Kindergarten kommen, oder?«
Michelle steckte das letzte Stück Marmeladenbrötchen in den Mund und trank den Rest Milch in ihrem Glas. »Nein, Tante Renate, das wollen wir nicht.« Das sagte sie so ernsthaft, daß die Tante lachen mußte.
Renate Schiller war froh, daß sie sich tagsüber um die kleine Tochter ihrer Nichte Vanessa kümmern konnte. Nach dem frühen Tod ihres Mannes hatte sie sich sehr einsam in der großen alten Jugendstilvilla gefühlt.
Leider war die Ehe von Vanessa Horn, der Tochter ihres Bruders Hubert, nicht so glücklich verlaufen wie ihre eigene. Vor drei Jahren hatte Martin Horn seiner hübschen Frau plötzlich erklärt, daß er sich in eine andere Frau verliebt hätte und war Hals über Kopf aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen. Vanessa hatte lange gebraucht, um über den Schock hinwegzukommen. Dazu kamen massive Geldsorgen, denn Martin zahlte kaum Unterhalt für sie und seine kleine Tochter.
Nachdem Renate Schiller von der Trennung ihrer Nichte hörte, machte sie ihr einen Vorschlag, den Vanessa sofort begeistert aufgriff: Sie schlug vor, die viel zu teure Wohnung aufzugeben und mit der Kleinen zu ihr zu ziehen. Dann könne sich die Tante um das Kind kümmern, während Vanessa sich eine Arbeit suchen konnte.
Nun lebten die drei »Frauen« bereits seit zwei Jahren unter einem Dach, und es klappte vorzüglich. Schnell hatte Vanessa eine Stelle als Büroangestellte bei einer Versicherung gefunden, bei der sie zwar nicht sehr viel verdiente, die ihr aber