In «Sciopticon: Einführung in die Projections-Kunst» entfaltet Franz Paul Liesegang eine faszinierende Erkundung der optischen Projektion als Kunstform und Wissenschaft. Der Autor verbindet technische Präzision mit ästhetischer Sensibilität und führt die Leser durch die historischen und praktischen Aspekte der Projektionstechniken. Liesegangs Dissertation über die Verschmelzung von Wissenschaft und Kunst bietet eine wichtige Perspektive auf die Entwicklung der Visuellen Künste im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, geprägt von einem literarischen Stil, der sowohl informativ als auch anregend ist. Franz Paul Liesegang war ein Pionier der experimentellen Lichtkunst und setzte sich intensiv mit den Möglichkeiten der visuellen Darstellung auseinander. Seine fundierte Ausbildung in Physik und Kunstgeschichte sowie seine praktische Erfahrung in der Bildproduktion ermöglichten es ihm, die Projektionskunst aus einer interdisziplinären Perspektive zu betrachten. Diese Kombination aus Theorie und Praxis spiegelt sich in seinem Werk wider, das einen entscheidenden Beitrag zur wissenschaftlichen Diskussion über die materia medica der visuellen Wahrnehmung leistet. Dieses Buch ist für Kunsthistoriker, Licht— und Medientechniker sowie interessierte Laien gleichermaßen wertvoll. Liesegangs prägnante Analysen und umfassenden Erklärungen machen “Sciopticon” zu einer unverzichtbaren Lektüre für alle, die sich für die Entwicklung und die philosophischen Implikationen der projizierten Bilder interessieren. Die Auseinandersetzung mit der Kunst der Projektion wird hier zu einer Einladungen, die eigene Wahrnehmung zu hinterfragen und zu erweitern.
