Hans Kasper schreibt eine Emanzipationskomödie aus dem Rokoko. Denn damals gab es schon einmal wovon die wenigsten wissen, einen befreiten Frauentyp, der sich ebenso intelligent wie unbeschwert auslebte. Der innerlich wie äußerlich magere Freiherr von Knigge, dessen Anstandsbuch aus dem 18. Jahrhundert für die bürgerliche Welt danach als Regel der Regeln galt, kommt mit der herzhaften Henriette von Baumbach, einer Vertreterin dieses Frauentyps, nicht zu Rande. Er ist so fein, dass er sich geniert, wie gewöhnlich ihn seine Mutter zur Welt gebracht hat. Wie peinlich müssen ihm da allein schon die Vorbereitungen für den Vollzug der Ehe sein.